In Moskau als Sohn jüdischer Eltern geboren, wuchs Boris Pasternak in einem intellektuellen und künstlerischen Milieu auf. Sein Vater Leonid war Künstler und Professor an der Moskauer Schule für Malerei, seine Mutter die bekannte Pianistin Rosa Kaufmann.[1] Sein Bruder war der konstruktivistische Architekt Alexander Pasternak. Bei einem Sturz vom Pferd brach Pasternak sich 1903 den rechten Oberschenkelknochen, was unter anderem zur Folge hatte, dass sein rechtes Bein kürzer war als das linke. Das führte dazu, dass er weder im Ersten noch im Zweiten Weltkrieg als Soldat eingezogen wurde.[2] Allerdings hat er sich 1941 freiwillig für den Kriegsdienst gemeldet, wurde aber erst 1943 eingesetzt.
Unter den Freunden und Bekannten, die Pasternak bereits in jungen Jahren zu Hause antraf, waren Musiker, Künstler, Schriftsteller – einer davon Lew Tolstoi, dessen Bücher sein Vater Leonid illustrierte. Seitdem er als Dreizehnjähriger den russischen Komponisten Alexander Skrjabin kennenlernte, träumte er davon, Pianist und Komponist zu werden, und beschäftigte sich ausdauernd mit Klavierspiel, Musiktheorie und Komposition. Aus dem Jahr 1909 stammt eine von ihm komponierte Klaviersonate in h-Moll.
Nach Abschluss des Moskauer deutschen Gymnasiums 1908 studierte er jedoch an der Moskauer Universität Philosophie. Ein Auslandssemester im Sommer 1912 an der damals in Russland bekanntesten deutschen Universität, der Universität Marburg, wo er erfolgreiche Studien bei den Neukantianern Hermann Cohen und Nicolai Hartmann betrieb, sowie Reisen in die Schweiz und nach Italien ließen in ihm jedoch den Entschluss reifen, sich der Poesie zuzuwenden:
Der Roman erschien 1957 nur im Ausland, zunächst in Italien und danach in 18 anderen Sprachen – ein internationaler Erfolg. In der Sowjetunion konnte er erst 1987 unter Gorbatschow publiziert werden, nachdem man Pasternak offiziell rehabilitiert hatte. Der gleichnamige Film mit Omar Sharif und Julie Christie (Regie: David Lean, 1965) gewann 1966 fünf Oscars und war ein internationaler Erfolg in den Kinos.
In einer besonderen Zeremonie nahm sein Sohn den von Pasternak 1958 abgelehnten Nobelpreis im Jahr 1989 in Stockholm stellvertretend für seinen Vater an.
Beschreibung: Das Taschenbuch Lara: Die wahre Geschichte hinter Doktor Schiwago, geschrieben von Anna Pasternak und von Liselotte Prugger ins Deutsche übersetzt, erzählt die Geschichte aus Sicht der Großnichte des Literaturnobelpreisträgers.
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