Freitag, 29. November 2024

29.11.2024 - Eugene O’Neill & Nobelpreis für Literatur 1936 & innere Größe im Ertragen des Leidens etc.

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Das Leben im Daseinskreislauf ist leidvoll: Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden; Kummer, Lamentieren, Schmerz und Verzweiflung sind Leiden." (Buddha) 
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Eugene Gladstone O’Neill war ein US-amerikanischer Dramatiker und Literaturnobelpreisträger irischer Abstammung. Er ist zudem bis heute neben Robert Frost die einzige Person, der vier Pulitzer-Preise verliehen wurden – der letzte postum. Wikipedia

O’Neill wurde in einem Familienhotel am Broadway als dritter Sohn geboren. Der zweite Bruder Edmund (* 1885) war schon mit 1½ Jahren an Masern gestorben, der im Beruf erfolglose ältere Bruder verfiel später dem Alkohol. Der Vater James O’Neill (ca. 1846–1920) stammte aus Kilkenny, Irland, und war Schauspieler. James, der 1850 mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten gekommen war, hatte sich aus armen Verhältnissen emporgearbeitet, konnte aber seine krankhafte Sparsamkeit nie überwinden.
Eugene O’Neill reiste als Kind mit seinen Eltern und seinem älteren Bruder James jr. (1878–1923) auf den Gastspielreisen des Vaters durch die ganzen Vereinigten Staaten und lernte so schon früh das Theater kennen. Der bodenständige irische Katholizismus des Vaters und die mehr mystische Frömmigkeit der Mutter, Ellen Quinlan (ca. 1858–1922), lagen Eugenes Auseinandersetzung mit Gott und der Religion, die seine Dramen auszeichnen sollte, zugrunde.
Die alptraumhafte Unsicherheit seines frühen Lebens („I had no childhood“) wie auch die Drogenabhängigkeit seiner Mutter (die das Theater ablehnte) machte Eugene O’Neill später seinem Vater zum Vorwurf.
Nach dem Schulabschluss immatrikulierte er sich im Herbst 1906 an der Universität Princeton, wurde aber schon im Juni 1907 wegen eines Regelverstoßes entlassen. Er hatte eine Bierflasche durch ein Fenster des Universitätspräsidenten und späteren US-Präsidenten Woodrow Wilson geworfen.
Danach wechselte er von einem Job zum anderen. Zunächst fand er, der sowieso keine große Lust auf das College gehabt hatte, eine Sekretärsstelle in einem dubiosen New Yorker Versandgeschäft, an dem sein Vater beteiligt war. Nach dessen Schließung heiratete er am 2. Oktober 1909 die junge New Yorkerin Kathleen Jenkins. Die Heirat wurde von seiner Familie missbilligt und er brach noch im selben Jahr mit einem Bergbauingenieur als Goldsucher nach Honduras auf, musste jedoch schon im März 1910 wegen Malaria nach New York zurückkehren, wo sich die Eheleute noch vor der Geburt des Sohnes Eugene jr. trennten. Dieser lernte seinen Vater erst mit elf oder zwölf Jahren kennen.
Eugene O’Neills Vater machte ihn zum „Assistant Manager“ der Truppe, und O’Neill reiste mit ihr von St. Louis in Missouri bis Boston. Eugene, den der Job wenig interessierte, trat bald nach dem Ende der Spielzeit seine erste Seereise an. Die Fahrten als Seemann nach Südamerika (65 Tage auf einem norwegischen Schiff von Boston nach Buenos Aires) und Südafrika brachten ihn in Kontakt mit Schauerleuten, Entwurzelten und Ausgestoßenen aller Art, nach denen er viele seiner Figuren formte. In Argentinien fand er zunächst Beschäftigung in der technischen Zeichenabteilung der Westinghouse Electrical Company, dann in einer Wollpackanlage in La Plata, schließlich im Büro der Singer-Nähmaschinenfabrik in Buenos Aires. Es folgte eine Seereise nach Durban in Südafrika und zurück als Maultierhalter auf einem Rindertransporter. Danach war er längere Zeit völlig mittellos und führte im Hafenviertel und am Strand von Buenos Aires sowie später in New York und Liverpool das Leben eines Obdachlosen und wurde zum Trinker. Schließlich verdingte er sich als gewöhnlicher Seemann auf einem britischen Trampschiff, das ihn nach New York brachte. Danach folgte seine letzte Fahrt zur See als Matrose auf der Amerika-Linie New York–Southampton.

Als er 23 Jahre alt war, ging es in seinem Leben wieder aufwärts. Er trat in der Spielzeit 1911/12 in der Truppe seines Vaters in einer kleinen Rolle auf und arbeitete – nach 15 Wochen mit der Familie nach New London in Connecticut zurückgekehrt – knapp sechs Monate lang als Reporter beim örtlichen „New London Telegraph“, zu dessen Poetry Column er von August bis Dezember vierundzwanzig Gedichte beitrug, die meisten satirisch. Die Sympathie des Verlegers der Zeitung, Frederick P. Latimer, war ihm trotz ihrer grundverschiedenen Ansichten gewiss. Latimer war auch der Erste, der erkannte, dass O’Neill großes schriftstellerisches Talent besaß, obwohl er ihn für den dickköpfigsten und unbelehrbarsten Sozialrebellen hielt.

Nach einem Selbstmordversuch im Jahr 1912 und der Scheidung seiner kurzen Ehe mit Kathleen Jenkins im selben Jahr brach er im Dezember 1912 gesundheitlich zusammen. In Gaylord Farm in Wallingford, Connecticut, einem Sanatorium, blieb er fünf Monate, um seine Tuberkulose auszuheilen. Ans Bett gefesselt war er nicht, denn die Therapie setzte auf körperliche Abhärtung. Hier wurde nicht nur seine Gesundheit einigermaßen wiederhergestellt – d. h. das Fortschreiten der Krankheit gestoppt –, es war auch der Wendepunkt seines bisher ziellosen Lebens.

O’Neills Bezüge zur griechischen Tragödie werden nicht zuletzt in der Trilogie Trauer muss Elektra tragen (1931) deutlich, die seine tragische Antwort auf die Suche nach dem Lebenssinn darstellt.[1]

Einen thematischen Mittelpunkt, dem O’Neills Schaffen nahezu durchweg zugeordnet werden kann, bildet in vielen seiner Werke die anklagende Auseinandersetzung mit „der göttlichen Daseinsmacht, der Versuch, den Menschen durch sich selbst zu rechtfertigen, durch die innere Größe im Ertragen des Leidens, im Scheitern.“[2]

Am auffälligsten sind die Verbindungen zwischen O’Neills eigenem Leben und seinem Werk in dem 1941 vollendeten Stück Eines langen Tages Reise in die Nacht, dessen Veröffentlichung O’Neill testamentarisch erst 25 Jahre nach seinem Tod erlaubt hatte, das seine dritte Ehefrau Carlotta Monterey (1888–1970) als Witwe aber bereits 1956 freigab.[3]

Auch in seinem privaten Leben wiederholten sich belastende Familienumstände. Von Carlotta Monterey wurde er 1946 wegen „seelischer Grausamkeit“ verklagt. Er verlor seinen Sohn durch Selbstmord. Oona O’Neill, die Tochter aus seiner zweiten Ehe mit Agnes Boulton (1893–1968) und spätere Ehefrau von Charlie Chaplin, suchte vergeblich mit O’Neill in Kontakt zu kommen. Von der Parkinson-Krankheit und Neuritis gezeichnet, vernichtete er kurz vor seinem Tod einen beträchtlichen Umfang seines Werkes.

Oona O’Neill, Lady Chaplin war die vierte und letzte Ehefrau von Charlie Chaplin. Sie hatten acht gemeinsame Kinder. Wikipedia


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